Josef Terboven - Gauleiter, Oberpräsident, Reichskommissar. Die Karriere eines Nationalsozialisten

Vortrag im Archiv des LVR in Brauweiler, Mittwoch, 29. Juni, 18 Uhr

„Der beste Gauleiter den wir haben“, notierte Joseph Goebbels voller Anerkennung am 6. Juli 1935 in sein Tagebuch. Gemeint war Josef Terboven (1898 – 1945), der Gauleiter von Essen. Er war in den Augen Goebbels‘ der Beste, weil er ein überzeugter Nationalsozialist war, der sich bereits 1923 der Partei angeschlossen hatte, weil er dank seines rastlosen Aktivismus‘ als SA-Führer, Parteiredner und Zeitungsmacher zum Aufstieg der NSDAP im Ruhrgebiet beigetragen hatte und weil er keine Skrupel kannte bei der Ausübung der Macht, bei der Ausschaltung der politischen Gegner und bei der Verfolgung, Ausplünderung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Daher machte der Gauleiter, der auch über gute Beziehungen zu Hitler und Göring verfügte, weiterhin Karriere. 1935 wurde er Oberpräsident der Rheinprovinz, und 1940 ernannte ihn Hitler zum Reichskommissar von Norwegen. Terboven, der im bürgerlichen Leben als Bankangestellter gescheitert war, gehörte zweifelsohne zur Partei- und Funktionselite des „Dritten Reiches“ und war einer der einflussreichsten Nationalsozialisten im Rheinland. Es referiert der Historiker und Archivar Dr. Klaus Wisotzky, Leiter des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv.

Veranstaltungsort: Archiv des LVR, Auf der Insel (Zufahrt über von-Werth-Straße), Brauweiler. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.