Alfredo Jaars „Lament of Images“ in der Synagoge Stommeln

Synagoge Jaar

Alfredo Jaars Installation setzt Kunstprojekt fort

Es ist dunkel in der Synagoge Stommeln. Nur ein kleiner Streifen Licht schimmert zwischen zwei Tischen aus Metall hindurch. Dann fährt der obere der Tische, der kopfüber schwebt, leise - an Drähten geführt - nach oben. Sofort erfüllt helles Licht den Raum. „Lament of Images“ heißt das Werk, mit dem der Künstler Alfredo Jaar die Reihe der Kunstprojekte in der Synagoge fortsetzt.

Bei der Eröffnung fehlte der in New York lebende Alfredo Jaar aus gesundheitlichen Gründen. Mischa Kuball, der selbst 1994 eine beeindruckende Lichtinstallation in der Synagoge verwirklicht hat, trug einen Brief seines Künstlerkollegen und Freundes Jaar vor. Darin beschwor Jaar die Freiheit der Kunst und die Notwendigkeit des Widerstands angesichts der weltweiten politischen Entwicklungen. Bürgermeister Frank Keppeler betonte in seiner Rede, wie wichtig es gerade jetzt sei, für die demokratischen Grundwerte einzutreten. „Dieser Ort mahnt uns, die Lehren aus den Schrecken des Dritten Reichs zu ziehen“, sagte der Bürgermeister.

Die Synagoge Stommeln gehört zu den wenigen Synagogen, die während des Progroms 1938 nicht zerstört wurden. Um ihrer Bedeutung gerecht zu werden und auf diesen historischen Ort hinzuweisen, entstand 1991 das Kunstprojekt Synagoge Stommeln. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln und von der Initiative für zeitgenössische Kunst.

Öffnungszeiten: 20. September bis 30. November 2019: Freitags 15 Uhr bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 13 Uhr bis 18 Uhr.

Vom 1. Dezember 2019 bis 31. Mai 2020 Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung unter 02238-808-189.